Danke an
MiSha für die Einladung, mich mit dem Bloggen und meiner eigenen Beziehung zum
Schreiben im virtuellen Raum auseinanderzusetzen.
Eigentlich
begann alles schon viel früher; als Bloggen noch nicht einmal in einem
Zukunftsszenario existierte. Und ich habe viele Sciene-Fiction-Romane
gelesen...
Im
Waldviertel wuchs ich – dank des gelebten Wunsches meiner Eltern – mit
hochdeutsch als Alltagssprache auf. Was oft für Verwunderung bei den Kindern im
Dorf sorgte. Bis ich zumindest in deren Gegenwart Dialekt sprach (wenn ich auch
nie das Original-Waldviertlerisch drauf hatte), mit meinen Eltern jedoch weiterhin
an der gesprochenen Schriftsprache festhielt. Später sehr zum Amusement einer
Freundin aus der Unterstufe, die mich auf diese Tatsache hinwies, die mir
eigentlich so nie bewusst gewesen war. Ich hatte immer einfach geredet – mit
der Familie so, mit den FreundInnen so.
Mein
Deutschprofessor fand meine Sprache bzw. die geschriebenen Sätze dennoch
mangelhaft und beurteilte manche (nicht alle) meiner Arbeiten mit „Nicht
Genügend“. Auch wenn sich oft nur die Beistrichfehler in seinem roten Faden
durch meine Texte bemerkbar machte. Ob das alles mit ein Grund war, von einer
Karriere als Journalistin zu träumen? Oder ob „Lou Grant“ (eine TV-Serie aus
den 1970er-/80er-Jahren) größere Schuld daran trug? Das Schreiben an sich
faszinierte mich von Kind an...
Doch nun zu
den elf Fragen, die mir als Blogstöckchen überreicht wurden:
Warum hast
du mit dem Bloggen begonnen?
2010 – im
Sommer – trennten sich meine Wege und die meines damaligen langjährigen
Arbeitgebers. Gleichzeitig erfuhr ich von meiner Schwangerschaft. Und mir
bangte etwas vor der Zeit mit dem bzw. der Begleitung durch das AMS für die
nächsten Monate. Ich wollte eine Art Chronik der Arbeitslosigkeit führen und
festhalten; eigene Erfahrungen gemischt mit Zahlen, Daten, Fakten. So begann
ich im September 2010 zu schreiben.
Wer/was
waren (Vor-)Bilder, die deinen Blog (mit-)geformt haben?
Eigentlich
begann ich aus einem inneren Antrieb. Und dem folge ich immer noch. Manchmal
will etwas gesagt und geschrieben werden; zumindest seit dem Sommer 2013, als
ich meinen Blog nach einer längeren Pause wiederbelebte. Damals ließ mich der
Tod unseres Nachbarn, der ein Jahr älter war als ich, nicht los. Doch hatte ich
in dem Sinn kein bloggendes Vorbild. Und je länger ich schreibe, desto klarer
wird mir, dass ich Geschichten erzählen mag. Insofern sind meine Vorbilder eher
in der Literatur (short stories) zu finden, als auf einem Blog.
Halt: Einen
Teil meiner Motivation holte ich mir von einer Freundin und Studienkollegin,
die etwa zur gleichen Zeit zu bloggen begann – DYWYHSM (Sylvia Buchacher).
Wen
möchtest du mit deinen Blogbeiträgen ansprechen?
Mein Mann
sagt: „Den schreibst du eigentlich hauptsächlich für deine Familie.“ Kann sein.
Sie habe ich meistens im Kopf, wenn ich mich hinsetze und meine
handschriftlichen Texte in den Computer übertrage und anschließend hochlade.
Neben der
Familie sind es Menschen, die sich mehr Gedanken machen wollen; rund um das
Leben und seine Herausforderungen. Und solche, die Geschichten lieben: fiktive
und tatsächlich passierte. In meinem Blog gibt es (noch) keine erfundenen
Geschichten.
Was würdest
du dir von „Blogbeziehungen“ versprechen?
Für meinen
Blog habe ich darüber noch gar nie nachgedacht. Obwohl es sinnvoll wäre, nach
ähnlichen Blogs im Web zu stöbern und mich zu vernetzen. Das könnte mein
eigenes Schreiben sicher befruchten.
Wie
reagieren eure Kunden auf eure persönlichen Meinungen?
Diese Frage
kann ich nicht beantworten. Mein Blog ist rein privat. Und mein Businessblog
liegt noch nicht mal in den Geburtswehen. Aber in Gedanken ist er schon bei
mir. Langsam wächst er – derzeit noch im Verborgenen.
Inwiefern
trennst du beim Bloggen privat, persönlich und Beruf?
Beruflich
will und werde ich das Bloggen erst in ein paar Monaten nutzen. Mein Blog
derzeit ist ein privater (s.o.). Allzu Persönliches spare ich dennoch aus. Wohl
wissend, dass nicht jeder alles Gesagte und Getane von sich 1:1 nachlesen will.
Hast du
eine bestimmte Taktik oder Bloggerstrategie?
Nein. Ich
habe einfach zu schreiben begonnen. Und auch heute schreibe ich meist nur dann,
wenn es mich zwischen den Fingern juckt; nicht aus einer strategischen
Überlegung heraus – so à la: Ich werde entdeckt und darf mir meinen
Mädchentraum der Journalistin erfüllen. (Was mich an meine erste Vorlesung bei
Prof. Langenbucher im Audi Max der Wiener Uni erinnert: „Wenn Sie glauben, Sie
machen hier eine Ausbildung zum Journalisten, sind sie falsch!“. – Ich blieb
dennoch sitzen.)
Ich weiß,
dass mir etwas Strategie nicht schaden würde. Danke fürs dran Erinnern.
Gibt es
Fehler, die zu wiederholen du unbedingt vermeidest?
Bis auf die
fehlende Strategie J? Aktuell bin ich mir keines „Fehlers“ bewusst. Prinzipiell
versuche ich im Leben, einmal begangene Fehler zu vermeiden. Denn letztendlich
zeigen sie dir ja, dass es einen anderen oft besseren Weg zum Ziel gibt.
Falls ich
einen Schreibfehler gemacht habe, freu ich mich über sachdienliche Hinweise
anderer BloggerInnen.
Ich hoffe,
es war kein Fehler, manchmal über meinen Sohn zu schreiben und ihn hin und
wieder zu zitieren. Wer weiß, was er im Alter von 18 Jahren drüber denken wird,
sollte er seine Worte und Taten irgendwo in einem alten Datenspeicher ausgraben.
Inwiefern
trägst du mit dem Bloggen zu mehr Bewusstheit bei?
Gute Frage.
In manchen Beiträgen thematisiere ich schon etwas aus dem Umweltschutz, der
Ernährung, des Lebensstils generell. Doch streife ich diese Themen nur, ohne
konkret zu werden oder Handlungsanleitungen an meine LeserInnen zu geben. Ich
lasse sie beim Lesen im Bereich ihrer Möglichkeiten, rege bestenfalls das
Denken an, um ihre eigenen Schlüsse zu ziehen.
Bewusstheit
im spirituellen Sinn – das thematisiere ich in diesem Blog nicht. Vielleicht
mal in einem anderen...
Was können
Unternehmen vom Bloggen und Bloggern lernen?
Ich denke,
dass es für viele Unternehmen gut wäre, selbst zu bloggen. So wissen ihre
KundInnen, was sie tun, wie sie ticken. Erfahren (hoffentlich) sehr viel und
Authentisches über die Unternehmensphilosophie aus erster Hand. Und das
Unternehmen selbst profitiert, da eine Interaktion mit den (potenziellen)
KundInnen möglich ist. Win-win für beide.
Der Haken
an der Sache: Nicht jeder schreibt gerne. Und eine Liebe zum Schreiben ist in
meinen Augen schon essenziell, um nicht nach wenigen Beiträgen wieder
aufzugeben.
Was
empfiehlst du absoluten BloganfängerInnen?
Wenn es
euch zwischen den Fingern juckt, traut euch. Und informiert euch, wie ihr es
schafft, LeserInnen zu finden und zu binden. Aber zu allererst: Werdet euch
klar darüber, ob eure Blogs eher bildlastig sein sollen oder nicht (so wie z.B.
meiner). Oder habt ihr Zeit und Lust und Wissen, auch mit Videos zu arbeiten
etc.
Wahrscheinlich
gibt es noch viel mehr zu sagen. Doch das sind die essenziellen Dinge, auf die
zu achten ich teils vergessen habe.
Mich
interessiert nun, wie Sylvia Buchacher (don't you wish you had some more), Sabrina Haupt (ich mache es anders), Bernhard Madlener (mad) und
Wolfgang Tonninger (almblitz) ihr Bloggen sehen. Ihr könnt bis zu 11 weitere BloggerInnen
nominieren, anschließend eure Fragen zu beantworten.
Ich freue
mich auf eure Sicht der Dinge. Viel Spaß.
1. Warum
bloggst du?
2. Machst
du dir einen Redaktionsplan?
3. Wieviel
Zeit brauchst du für einen Beitrag?
4. Wie bewirbst du deinen Blog?
4. Wie bewirbst du deinen Blog?
5. Würdest
du vom Bloggen leben wollen?
6. Hat das
Bloggen für dich auch eine unangenehme Seite?
7. Wen
willst du mit deinem Blog ansprechen?
8. Hast /
hattest du ein BloggerInnen-Vorbild?
9. Musst du
für deine Beiträge recherchieren oder schreibst du sie aus dem Bauch heraus?
10. Was war
dein bisher schönstes Erlebnis als BloggerIn?
11. Was hat
das Internet für dich am meisten verändert?
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